So, wie durch einen Kaffeefilter das Wasser hindurch geht, so ähnlich kann man sich den Wärmefluss durch ein Bauteil vorstellen. Der Weg der Wärme ist zudem immer eine Einbahnstraße, vom Warmen zum Kalten. Diesen Wärmetransport durch ein Bauteil hindurch nennt man „Wärmefluss“ oder auch „Wärmeleitung“ (Fachbegriff: „Transmission“). Sobald es zwischen zwei Orten einen Temperaturunterschied gibt, findet Wärmeleitung statt.
Die Wärme ist automobil, sie bewegt sich von selbst. Den Wärmefluss kann man nicht stoppen, man kann ihn höchstens abbremsen. Deshalb gibt es auch keine Wärme-Isolierung, sondern nur Wärme-Dämmung.
Das Ziel des Wärmeschutzes ist es, den Wärmeaustausch zwischen beheizten Räumen und der Außenluft zu reduzieren, ebenso zwischen Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen. Solche herrschen zum Beispiel auch zwischen einer bewohnten und einer unbewohnten Wohnung oder zwischen dem Wohnbereich und dem ungeheizten Keller. Damit sind wir bei einem Energiespar-Irrtum, der sich hartnäckig hält. „Wenn man den Keller nicht beheizt, kann man viel Energie sparen“, sagen manche Leute. Auf den ersten Blick erscheint das logisch.
Aber: Weil die Wärme, die vom Obergeschoss in den Keller strömt, sich relativ schnell durch die ungedämmte Bodenplatte und durch die ungedämmten Kellerwände hindurch ins Erdreich abfließt, bleibt es im Keller kühl. Besser wäre eine Rund-um-Kellerdämmung, damit man nicht über den Keller wertvolle Heizenergie verliert. Das geht beim Neubau gut (Bodenplattendämmung), ist beim Altbau aber nicht ganz so einfach (dort geht bestenfalls eine Estrich-Dämmung).
Neben der Wärmeleitung (Transmission) gibt es aber noch drei weitere Möglichkeiten, Wärme zu transportieren: Wärmeströmung (Konvektion) z.B. durch gekippte Fenster, Wärmestrahlung und Wasser-dampfdiffusion, die aber bezogen auf die Gesamt-wärmebilanz eines Hauses kaum eine Rolle spielen.
Quelle: Ronald Meyer (BVGeM)